Club der Industrie: Wirtschaftseinbruch dauert mindestens zwei Jahre Mitglieder erwarten Umsatzrückgang bis zu einem Viertel für 2020

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Neu-Ulm – 04.06.2020 – Der Club der Industrie (CI), der etwa 100 leistungsstarke Unternehmen zählt, gibt seine Einschätzung zu den Folgen der Corona-Pandemie ab. „Wir rechnen mit einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung für die kommenden zwei bis drei Jahren und erwarten dann eine Konsolidierung auf dem Niveau von 2016“, fasst CI-Vorsitzender Gerd Stiefel das Stimmungsbild der Mitgliedsunternehmen aus der Wirtschaftsregion Ulm/Neu-Ulm und Donau- Iller, zusammen.

Niemand kann vorhersagen, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt. Deshalb sieht der Club der Industrie zwei Szenarien. Die bestmögliche Annahme ist, dass die die Beschränkungen infolge der Corona-Krise nach den Sommerferien vollständig entfallen. Für diesen Fall gehen die CI-Mitglieder davon aus, dass der wirtschaftliche Abschwung noch zwei Jahre anhält und sich im Anschluss auf dem Niveau von 2016 stabilisiert. Dauerten die Corona-Maßnahmen über den Herbst hinaus an, kalkulieren die Unternehmer mit drei Jahren plus X.

Für dieses Jahr lassen sich die Einbußen laut Stiefel konkret beziffern. „Die bei uns repräsentierte Region stellt sich darauf ein, dass der Umsatz in 2020 um ein Drittel bis ein Viertel einbricht und erwartet im besten Fall keine Verluste.“ Je nach Betroffenheit seien die Unternehmen zur Erhaltung der Liquidität auf staatliche Zuschüsse angewiesen, verlautete es aus dem Mitgliederkreis. Die einhellige Meinung im CI: Mit Darlehen sei der Wirtschaft nicht geholfen, da diese letztlich zurückbezahlt werden müssten. Besonders belastend seien für die Firmen die Unsicherheiten, die sich aus der Rückführung aus dem Lockdown ergäben, da die geschäftliche Tätigkeit nicht vernünftig und vorausschauend geplant werden könne.

Gut vorbereitet: zurückhaltende Personal- und Investitionsplanung seit 2019
Bezogen auf den Arbeitsmarkt ergibt sich für viele der CI-Mitgliedsunternehmen mit insgesamt über 26.000 Beschäftigten ein deutlicher Stellenabbau. Diese Folge ergibt sich aus der Einschätzung, dass die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie mindestens zwei Jahre brauche. Ein weiterer Treiber ist die Abkühlung der Konjunktur, die sich schon 2018/2019 abzeichnete, und sich ebenfalls in einer zurückhaltenden Personal- und Investitionsplanung niederschlägt. Viele der CI-Mitglieder haben sich bereits seit längerem perspektivisch auf eine Reduzierung des Geschäftsvolumens eingestellt.

Erster Schritt zu gerechter und präziser Konjunkturhilfe unternommen
Stiefel ist es wichtig, die aktuelle Situation richtig einzuordnen: „Die jetzt eintretende Rezession ist nur zum Teil Corona-bedingt und wurde durch die Pandemie beschleunigt und vertieft. Für viele Unternehmen tritt nach Jahren des überdimensionalen Wachstums eine Reduktion auf das Normalmaß ein.“ Essentiell sei es nun von Seiten der Politik, die richtigen Impulse zu setzen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und anzukurbeln. Ein erster Schritt ist aus CI-Sicht mit dem Konjunkturpaket gelungen. Die beschlossenen Maßnahmen sind schnell wirksam, flächendeckend und branchenübergreifend. In einem zweiten Schritt sollte die Regierung den Einsatz der staatlichen Instrumente präzisieren, damit diese eine hohe Wirkung entfalten.

Der Vorstand des Clubs der Industrie hält folgende Impulse für zielführend:
1. Stärkung der privaten Nachfrage über die beschlossene Reduzierung der Mehrwertsteuersätze. Hierdurch wird vermieden, dass einzelne Branchen eine gesonderte Subventionierung erhalten.
2. Öffentliche Investitionen, insbesondere in moderne Infrastruktur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, um ausfallende Aufträge aus der Privatwirtschaft zu kompensieren.
3. Schnelle und pragmatische Umsetzung einer steuerlichen Entlastung von Unternehmen, um Planungssicherheit und Investitionsbereitschaft zu stärken.
4. Stärkung des Zusammenhalts der EU, die für Deutschland seit Jahrzehnten ein Wohlstandsgarant ist.

Über den Club der Industrie
Der Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm e.V. (CI) ist eine unabhängige Vereinigung von aktiven, erfolgreichen Unternehmern im Einzugsbereich der Wirtschaftsregion Ulm/Neu-Ulm. Die Vereinigung mit Sitz in Neu-Ulm zählt 100 leistungsstarke Mitgliedsunternehmen aus Industrie und industrienaher Dienstleistung, die über 26.000 Arbeitnehmer beschäftigen. Der CI ist die Erweiterung der Industrievereinigung Landkreis Neu-Ulm e.V., die seit ihrer Gründung im Jahr 1960 gezielt die Interessen regional ansässiger Unternehmer gegenüber öffentlich-rechtlichen und politischen Institutionen und Organisationen vertritt.

    

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